Papierblatt – Holocaust-Überlebende berichten

Jüdisches Leben im Nordschwarzwald

Thorsten Trautwein (Hrsg.)

Jüdisches Leben war und ist in großer Vielfalt ein Bestandteil der Region Nordschwarzwald. Von den Ursprüngen im Mittelalter zeichnet dieser Sammelband die Spuren des Judentums im Nordschwarzwald bis in die Gegenwart nach.

Der Sammelband enthält 30 Aufsätze von 28 Autorinnen und Autoren zu verschiedenen Themenbereichen:

Seit 1700 Jahren leben nachweislich Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Das Buch richtet den Blick auf den Nordschwarzwald.

Die erste gedruckte Auflage ist vergriffen. Die zweite überarbeitete Auflage stellen wir digital zur Verfügung.

Im folgenden Inhaltsverzeichnis können Sie die Kapitel anklicken, als PDF-Dateien herunterladen und ggf. ausdrucken.

Die Beiträge des Buchs und Zusatzmaterial

Inhaltsverzeichnis

Vorwort und Einführung
Thorsten Trautwein
Grußworte
Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Vorsitzender der IRG Baden Rami Suliman
Landesbischof D. Frank Otfried July
Förderer
1. Juden im Nordschwarzwald – historische Grundlagen und Entwicklungen
Benigna Schönhagen
2. Jüdische Gemeinden
2.1 Christoph Timm: »Zur Erinnerung / von Eueren / Pforzheimern« – Bilder und Spuren jüdischen Lebens in Pforzheim, 1260–1945
Eine Gedenkseite jüdischer Pforzheimer
2.2 Brigitte und Gerhard Brändle: Feste und Feiern der jüdischen Gemeinden Pforzheims in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
2.3 Olaf Schulze: »Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne.« Zur Entwicklung der Jüdischen Gemeinde in Pforzheim von 1945 bis in die Gegenwart
Zeitzeugenbericht Andrew Hilkowitz
Ignatz Bubis in Pforzheim (Olaf Schulze)
2.4 Jeff Klotz: Die jüdische Gemeinde von Königsbach – Eine Spurensuche
2.5 Ulrich Romberg: Jüdische Spuren in Wildberg
Ergänzende historische Informationen (Ulrich Romberg)
2.6 Martin Frieß: Leben in Armut, doch »in seltener Eintracht« – Die jüdische Gemeinde in Unterschwandorf
2.7 Heinz Högerle und Barbara Staudacher: Das Oberamt Horb – Ein jüdisches Zentrum am Rande des Schwarzwaldes
2.8 Timo Roller: Fünf Schicksale in »Judenbaisingen«
Interview von Dr. Horst Hagenlocher mit Resi Schwarz
2.9 Gisela Roming: Juden in Rottweil
2.10 Gisela Roming in Zusammenarbeit mit Tatjana Malafy: Die dritte jüdische Gemeinde in Rottweil
2.11 Heinz Högerle und Barbara Staudacher: Shavei Zion – Ort der Zuflucht und Verheißung. Die einzigartige Gruppenauswanderung schwäbischer Juden nach Palästina im Jahr 1938
3. Gesundheit, Kur und Erholung: Kristallisationspunkte für jüdisches Leben
3.1 Gabriel Stängle: »Was wär’, wenn Dr. Beer nicht wär’?!« – Das Wirken jüdischer Ärzte im württembergischen Nordschwarzwald, 1879–1958
3.2 Ruth Dörschel: Drei jüdische Frauen im Freudenstädter Kurbetrieb – Rahel Zeitlin, Helene Cohn und Beate Berwin
3.3 Marina Lahmann: Jüdisches Leben in Bad Wildbad
3.4 Bernd Brandl: Jüdisches Leben im heilklimatischen Kurort Schömberg – Ausgrenzung und Verfolgung von Juden in der Zeit von 1933 bis 1945
4. Die Zeit des Nationalsozialismus
War da was bei uns? Die Verfolgung der Juden im Kreis Calw
4.1 Brigitte und Gerhard Brändle: Juden gegen das Hakenkreuz – Vom Abwehrkampf zum Widerstand in und aus Pforzheim, 1918–1944
Dokumentation »Gerettete und Ihre RetterInnen – Jüdische Kinder im Lager Gurs: Fluchthilfe tut not – eine notwendige Erinnerung«
Zeitzeugenbericht Amira Gezow/Charlotte Siesel
4.2 Dorothee Völkner und Hans Mann: Stolpersteine in Pforzheim – Kunst gegen das Vergessen
4.3 Martin Frieß: Von der Hölle zum Glücksfall? Jüdische Häftlingsfrauen im Konzentrationslager-Außenkommando Calw
Von Auschwitz nach Calw – Radiobeitrag des SDR 2 vom 27. Juli 1990
5. Einzelpersönlichkeiten und Familien
5.1 Dietrich Wagner: Dr. Lore Perls – Die Grenzen Übertretende
5.2 Fredy Kahn: Die Geschichte der Familie Kahn im Judendorf Baisingen. Heimat über zehn Generationen
Dr. Fredy Kahn im Interview über die Geschichte seiner Familie sowie Dr. Fredy Kahn im Interview über seine Lebensgeschichte
5.3 Gisela Roming: Die Gebrüder Meyer und die Schramberger Majolikafabrik: Aufbau – Enteignung – Restitution, 1912–1970
5.4 Andrea Dettling: www.juedische-familien.de / www.jewish-families.org – Eine genealogische Wissensdatenbank unterstützt Nachkommen des Viehhändlers Max Löwengart bei der Spurensuche
www.juedische-familien.de / www.jewish-families.org (Link zum Projekt)
5.5 Thorsten Trautwein: »Ich stamme aus einer Rabbinerfamilie« – Der Pforzheimer Rabbiner Michael Jaakov Bar-Lev
6. Jüdisch-christliche Begegnungen
6.1 Christoph Timm: Johannes Reuchlin – Ein Wegweiser der Völker
6.2 Matthias Morgenstern: Die kabbalistische Lehrtafel der Prinzessin Antonia in Bad Teinach
Virtuelle Besichtigung der Dreifaltigkeitskirche und der Lehrtafel
6.3 Jeff Klotz: Darstellungen des Judentums in ausgewählten Kirchen des Nordschwarzwaldes – Zwischen Integration und Ressentiments
6.4 Jakob Eisler: Württembergische Templer aus dem Schwarzwald und die jüdische Besiedlung Palästinas zwischen 1870 und 1914
6.5 Ulrich Müller und Oliver Kling: Das Gästehaus Haas in Freudenstadt und seine jüdischen Gäste, 1953–1993
6.6 Frank Clesle: Zedakah e. V. – Gästehaus in Bad Liebenzell-Maisenbach und diakonischer Dienst an Holocaust-Überlebenden in Israel seit 1960
Zedakah e. V. (Link zum Werk)
Anhang
Karte – Jüdische Einrichtungen seit dem 18. Jahrhundert
Übersicht: Jüdische Gemeinden im Nordschwarzwald seit dem 18. Jahrhundert
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Personenregister
Ortsregister
Edition Papierblatt

Vorträge in Bad Teinach am 6. Juli 2021

Dr. Christoph Timm: »Johannes Reuchlin und die Kabbala«

Johannes Reuchlin wurde 1455 geboren und wuchs in Pforzheim auf. Er sei ein »Wunderzeichen« gewesen, »Wer kann sich ihm vergleichen?«, fragte Johann Wolfgang von Goethe. Und doch haben viele Menschen noch nie etwas von Reuchlin gehört oder sind sich seiner Bedeutung nicht bewusst. Christoph Timm erzählt von diesem »Wegweiser der Völker«. Aufgenommen am 6. Juli 2021 in Bad Teinach, Deutschland, Dauer: 21 Minuten.

Prof. Dr. Matthias Morgenstern: »Die kabbalistische Lehrtafel der Antonia«

In der Dreifaltigkeitskirche zu Bad Teinach im Nordschwarzwald ist ein einzigartiges Kunstwerk zu bewundern: ein farbenprächtiger Bilderschrein, der Zeugnis gibt von einer pietistischen Frömmigkeit, die sich von Bildern und Symbolen jüdischer Mystik hat prägen lassen: die kabbalistische Lehrtafel der Prinzessin Antonia (1613–1679). 2023 ist ein neues Buch über sie erschienen, das Professor Morgenstern mit herausgegeben hat. Es heißt: »Die kabbalistische Lerntafel der Prinzessin Antonia in Bad Teinach« und ist in unserer »Edition Papierblatt« erschienen. Aufgenommen am 6. Juli 2021 in Bad Teinach, Deutschland, Dauer: 1:11 Stunden.