Papierblatt – Holocaust-Überlebende berichten

Jüdisches Leben in Pforzheim

Vom Mittelalter bis heute

Tauchen Sie ein in das Leben der Juden und Jüdinnen in Pforzheim von 1260 bis heute. Ihre Geschichte wird nicht nur fundiert besprochen, sondern anhand von Einzelschicksalen auch lebendig erzählt. Die Beiträge präsentieren jüdisches Leben in Pforzheim aus dem Blickwinkel von Juden und Jüdinnen selbst und zeigen deren großen Ein­fluss auf die positive Entwicklung der Goldstadt. Im vorliegenden Werk lassen sich zahlreiche bisher noch unveröffentlichte Abbildungen finden. Ein eigenes Kapitel dokumentiert und erklärt bauliche Zeugnisse und Erinnerungsorte jüdischen Lebens in Pforzheim, die in einem beigefügten Stadtplan markiert sind und so einfach vor Ort besucht werden können.

Autoren: Christoph Timm, unter Mitarbeit von Olaf Schulze

Jüdisches Leben in Pforzheim. Vom Mittelalter bis heute
Neulingen 2021, 224 Seiten, 208 Abbildungen
ISBN: 978-3-948968-51-9, 24,90 EUR

Eine Gedenkseite jüdischer Pforzheimer findet sich unter:
https://www.pforzheim.de/stadt/stadtgeschichte/gedenken-friedenskultur/juedische-buerger.html

Bestellmöglichkeit

Das Buch kann im J. S. Klotz Verlagshaus Onlineshop versandkostenfrei erworben werden.

Inhaltsverzeichnis

Vorworte
(Rami Suliman, Thorsten Trautwein, Peter Boch)
1 Einführung: Kollektives Erinnern und Forschungsbeiträge
2 Pforzheim, Oberzentrum der Region Nordschwarzwald und Ort jüdischen Lebens gestern und heute
2.1 „PORTUS“, ein historischer Handelsort
2.2 Ferne Nachrichten aus dem Mittelalter: „Der Rabbiner Samuel in Pforzheim“
2.3 Zu Beginn der Neuzeit ruft Johannes Reuchlin aus Pforzheim zur Toleranz auf: „Die Juden sind unseres Herrgotts wie du und ich / Mit ihnen zu reden bereichert mich“
2.4 Kriegsverwüstungen und unsichere Zeiten – Der Wundarzt Seligmann heilt „von Gottes Gnaden“
2.5 Wiederaufbau im 18. Jahrhundert – Markgraf Friedrich Magnus begründet Pforzheims denkwürdige Tradition der Aufnahme von Zuwanderern und (Glaubens-)Geflüchteten
2.6 „Hofjud“ Model Löw fördert den Neustart der jüdischen Gemeinde – Die „Judenordnung“ von 1715
2.7 Landjuden und Viehmärkte in Pforzheim
2.8 Das badische „Musterländle“ – Die Manufaktur im Waisenhaus und rechtliche Gleichstellung der Juden als Staatsbürger
2.9 Auf den Spuren der „alten Synagoge“ von 1813
2.10 „... ein verehrter Lehrer und Vorbeter“ – Die Synagoge als Lehrhaus und Ort der Assimilation des jüdischen Bürgertums
2.11 „Bijouteriefabrikant Kuppenheim“ – Die Mitwirkung jüdischer Firmeninhaber in der Schmuckindustrie
2.12 „... die Einzige in Baden“? – Pforzheims frühe Gold- und Silber-Scheideanstalten
2.13 „... dass der Einzelne drei bis vier Sprachen beherrscht“ – Unternehmer, Großhändler und Bankiers jüdischer Herkunft in der Schmuckbranche
2.14 „Goldwarenfabrik mit elektrischem Betrieb“ – Die Welt bewundert Pforzheims Aufstieg
2.15 „... auch hier eine judenfeindliche Partei“ – Antisemitismus im Kaiserreich und „in der Stadt Reuchlins“
2.16 „UnserGlaubeistderjüdische,aberunsreNationalitätistdiedeutsche“– Die Synagogengemeinde 1892 zwischen Assimilation und Selbstbehauptung
2.17 „Eine Zierde der Stadt“ – Die Synagoge von 1892 in der Sprache der Architektur
2.18 Händel, Sulzer, Beethoven – Musik in der Synagoge
2.19 Warenhauspaläste und Modegeschäfte erobern das Stadtzentrum – Die „Auto-Vermietung Deutsch“ am Bahnhofplatz
2.20 Pforzheimer mit jüdischen Wurzeln als Soldaten im Ersten Weltkrieg (1914 –1918)
2.21 Krise und Aufbruch (1) – Das Reuchlinjahr 1922 als trügerische Vision von „gleichberechtigten Gliedern der menschlichen Gesellschaft“
2.22 Krise und Aufbruch (2) – Schmuckindustrie, Kunstgewerbeverein und „Ständige Musterausstellung G.m.b.H.“
2.23 Der „Broadway“ kommt nach Pforzheim – „Wir glaubten, die Welt zu verstehen und bessern zu können“
2.24 „Adass Jeschurun“ liebte es traditionell – Die Bethausgemeinschaft „Israel“ am Goldschmiedeschulplatz
2.25 Der Anfang vom Ende – Weltwirtschaftskrise und Marsch in die Diktatur
2.26 „Sie konnte ihren Schwarzwald nicht vergessen“ – Judenverfolgung, Emigration und Auslöschung der Synagogen
2.27 „Die zunehmende Entrechtung fand unter aller Augen statt“ – Der evangelische Pfarrer Hermann Maas aus Baden und die „Kirchliche Hilfsstelle für Nichtarier“ in Berlin
2.28 Die Tora-Rolle der Pforzheimer Bethausgemeinschaft „Israel“ gelangt in das Holocaust-Gedächtniszentrum „Yad Vashem“
2.29 „Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne“ – Zur Entwicklung der Jüdischen Gemeinde in Pforzheim von 1945 bis in die Gegenwart (Olaf Schulze)
3 Bauliche Zeugnisse und Erinnerungsorte jüdischen Lebens in Pforzheim dazu Stadtplan: Orte jüdischen Lebens gestern und heute
Exkurs: Der jüdische Verbandsfriedhof in Obergrombach – „Weltabgeschieden und doch reich an Leben“
Anhang
Abkürzungen im vorstehenden Textbeitrag
Biografien in Auswahl
Zeittafel: Jüdisches Leben in Pforzheim
Anmerkungen
Zu den Autoren
Edition Papierblatt